“Bauen für alle“ und “Neue Mobilität“
Mai 28, 2014
Oft ist es für Laien (aber auch für “Miliz-Behörden“) schwierig, die Vielfalt an Empfehlungen, Bestimmungen, Normen und gestalterischen Qualitätsansprüchen unter einen Hut zu bringen. adlatus kann hier mit Kompetenz und Effizienz beitragen, nachhaltige Lösungen zu finden und umzusetzen.
Bedingt durch den demografischen Wandel, gewinnt eine barrierefreie Stadt-, Arbeitsplatz- und Wohngestaltung zunehmend an Bedeutung. Es setzt sich mehr und mehr das Leitbild des “Design für Alle“ durch, das allen Menschen zugute kommt. Es ist nutzerfreundlich und auch wirtschaftlich vernünftig.
"Design für alle"
Wussten Sie, dass im Kanton Zürich seit 1. Juni 2013 Neubauten mit fünf bis acht Wohneinheiten wenigstens in einem Geschoss Einheiten aufzuweisen haben, die für Behinderte zugänglich sind (§ 239b PBG) ?
Das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) gelangt bei öffentlich zugänglichen Bauten und Anlagen, bei Bauten mit mehr als 50 Arbeitsplätzen oder Wohnbauten mit mehr als 8 Wohnungen pro Hauseingang zur Anwendung. Besonders zu erwähnen ist hier die SIA Norm 500 “Hindernisfreies Bauen“ / 2009.
Nachhaltiges Bauen ist heute meist immer noch auf die Bereiche Wärmedämmung, Energieeffizienz etc. beschränkt. Für nachhaltiges Bauen in den Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt ist die Empfehlung SIA 112/1 “Nachhaltiges Bauen - Hochbau“ ein sehr nützliches Instrument zur Verständigung zwischen Auftraggebenden und Planenden.
Im Leistungsbeschrieb “Gesellschaft“ sind folgende Themen behandelt: Gemeinschaft, Gestaltung, Nutzung, Erschliessung, Wohlbefinden und Gesundheit. Heute sollten demnach unbedingt auch gesellschaftliche Bedürfnisse ins Bauen miteingebunden sein. Alltags- und gendergerechtes Planen und Bauen fragt deshalb immer im Rahmen einer differenzierten Analyse:
- Wer nutzt den zu planenden (öffentlichen) Raum heute und zukünftig?
- Welche Bedürfnisse haben die Nutzerinnen und Nutzer?
- Wie muss der Ort gestaltet sein, damit sich die Bedürfnisse optimal erfüllen lassen?
- Ist das Konzept genügend flexibel für künftige Bedürfnisanpassungen?
Es werden also auch die sozialen Aspekte des nachhaltigen Planen und Bauens gefordert. Die Partizipation der Nutzergruppen hat sich bei den Planungen bewährt.
Mobilitätsverhalten
Auch das Thema der aktuellen und zukünftigen Mobilität ist relevant. Wir alle bewegen uns heute multimobil. Als (Gross)Elternteil mit Kinderwagen, als Fussgänger in der Stadt, als Velofahrer im Quartier, als Autofahrer beim Umzug und als Pendler in der Bahn. Bemühen wir uns für eine ressoucenschonende Mobilität.
Wir wünschen uns eine "Stadt der kurzen Wege". Das hat zur Folge, dass wir nicht nur dem motorisierten Individualverkehr Raum schaffen, sondern die Bedürfnisse der Fussgänger und Velofahrer beachten und den öffentlichen Verkehr fördern damit immer mehr Menschen umsteigen auf ein umweltschonendes Fortbewegungsmittel. Es gibt bereits heute Siedlungen, wo mehrere Bewohnerinnen und Bewohner sich ein Auto teilen. Demzufolge braucht es weniger versiegelte Parkplätze. Diese freiwerdenden Flächen können z.B. zu einem spannenden Erholungsraum für die Kinder und Erwachsenen dieser Wohnsiedlung umgestaltet werden. Die Segregation von Wohnen, Arbeiten und Freizeit, ein Credo der Moderne, ist obsolet geworden. Wir arbeiten heute im Home Office ( Einrichtung durch Profi) und haben flexible Arbeitszeiten; dies bewirkt weniger konzentrierten Pendlerverkehr.
Diese verschiedenen Mobilitätsbedürfnisse gilt es wahrzunehmen, aufzuzeigen und in den entsprechenden Planungsphasen einzubringen und mit den entsprechenden Mitteln umzusetzen. Ein kluges Mobilitätsmanagement und vernetzten Angeboten ergänzen natürlich diese baulichen Massnahmen.
Wichtig ist dabei zu berücksichtigen, dass es sich hier nicht nur um Objektarchitektur handelt, sondern dass auch die Aussenräume eines Planungsprojektes ebenfalls zu begutachten gilt. Fragen wie zum Beispiel:
Welche Aufenthalts- Durchgangs- Gestaltungs- und Lebensqualitäten haben diese neuen Aussenräume ––– Bürogebäude etc. Beurteilt soll auch die Sicherheit (Beleuchtung, Oberflächen) und Orientierung (Signaletik) werden. Zutritts- und Eingangssituationen gehören selbstverständlich auch dazu.
Adlatus Fachleute wie Planer, Architekten und Ingenieure haben Erfahrung und aktuellstes Wissen in Bereich Planung, Bauen und Immobilien.
Barrierefreie Lebensräume!
Für die Zukunft wird vorausgesagt, dass Mobilität weniger die Wahl zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln ist als deren Kombination. Dabei werden die Grenzen zwischen ÖV und Individualverkehr immer unschärfer.
Apps für die optimale Verkehrsbenutzung von A nach B dazu gibt es ja auch schon. (www.moovel.com/mop-web/mobile/#location-form)
Text: Maya Karácsony, dipl. Architektin IAUG SIA, adlatus Zürich, Planen, Bauen Immobilien karacsony@kory-architekten.ch